Die älteste und noch bestehende Sultansmoschee in Istanbul ist die Beyazıt Moschee (Beyazıt Camii). Sie ist das Urbild und der Inbegriff der osmanischen Moscheenarchitektur.
Die Moschee steht am historischen Beyazıt Platz, gegenüber vom alten Palast (Eski Saray) des Eroberers von Konstantinopel: Fatih Sultan Mehmet II. (1451-1481). Der Sohn des Eroberers, Sultan Beyazıt II., ließ diese prachtvolle Moschee zwischen 1500 und 1506 von Baumeister Hayrettin errichten. Stilistisch erinnert ihre Architektur an die Hagia Sophia und markiert den Beginn der klassisch osmanischen Baukunst, die über zwei Jahrhunderte dominierte. Es ist eine Kombination von frühosmanischen und byzantinischen Bauelementen, bei der großen Wert auf die Verwendung von Gestein wie Marmor, Porphyr, Grünstein und Granit gelegt wurde. Die Hauptkuppel der Beyazıt Moschee wird von kleineren Halbkuppeln gestützt. Die beiden unüblich weit auseinanderliegenden Minarette rahmen den Sakralbau ein, seitlich schließen sich überkuppelte Gästehäuser (tabhane) an. Bemerkenswert ist auch die Sultansloge aus seltenem Marmor verziert mit Fayencen aus dem 18. Jahrhundert.
Zur Külliye (Moscheenkomplex) gehören ebenfalls der Türbengarten, in dem der Stifter der Moschee Sultan Beyazıt II., seine Tochter Selçuk Hatun und der 1857 verstorbene Großwesir Reşit Paşa ruhen. Eine Armenküche (imaret), die seit 1882 Nationalbibliothek ist, der malerische Bücherbasar Sahaflar Çarşısı, eine Grundschule, eine Medrese, die einen überzeugenden rechteckigen Stadtraum formte und in der heute das Kalligraphie Museum eingerichtet ist sowie ein osmanisches Bad, das nur noch eine große Ruine an der Ordu Caddesi darstellt.