Die Rüstem Paşa Moschee ist ein Werk des osmanischen Baumeisters Mimar Sinan für den Großwesir Rüstem Paşa – Gemahl der Sultanstochter „Mihrimah“ von Süleyman dem Prächtigen. Im Jahre 1561 erbaut, befindet sie sich mitten im lebhaften Tahtakale-Viertel in unmittelbarer Nähe zum Ägyptischen Basar.
Obwohl sie ein wahres Schmuckstück ist, halten sich ihre Besucherzahlen in Grenzen. Sie scheint wie ein kleines Vorzeigeexamplar für osmanische Bau- und Keramikkunst und zeugt dennoch von herausragender Innendekoration.
Der Architekt errichtete die Moschee auf einem quadratischen Podium. Das dürfte wohl der Grund sein, warum sie dazu neigt, leicht übersehen zu werden. Die Zentralkuppel ruht auf Bögen, die wiederrum auf vier mächtigen Pfeilern und Säulen gestützt sind. Innen gibt es zwei Treppenaufgänge. Am oberen Ende befindet sich eine Terrasse. Der gesamte Innenraum und ein Teil der Außenmauern sind mit wertvollen Fayencen aus der damaligen Zeit verziert, die überwiegend mit vielen Tulpenmotiven versehen sind. Besonders der Fayencenschmuck an den Außenwänden ist eine Verzierungsart, die an keiner anderen Moschee anzutreffen ist. Der Großwesir unterstrich damit seinen Wohlstand und Einfluss, denn die Iznikfliesen waren damals mitten in ihrer Blütezeit, teuer und vor allem begehrt.
Die Moschee erlitt bei einem Brand im Jahre 1660 einen großen Schaden. Zudem brachen bei einem Erdbeben im Jahre 1766 ihr Minarett und die Kuppel in sich zusammen. Nach der Renovierung und dem Wiederaufbau konnte man mit bloßem Auge feststellen, dass die Mimar Sinan-Struktur des Minaretts und der Kuppel nicht beibehalten wurde.