Synagogen in Istanbul

Synagogen in Istanbul

Die erste Synagoge in Istanbul wurde schon zur byzantinischen Zeit, als die Stadt noch Konstantinopel hieß, im Jahre 318 in dem von vielen Juden bewohnten Bezirk Halkopratia erbaut.

Auch wenn diese Synagoge zu Zeiten des Theodosius II in eine Kirche umgewandelt wurde, gab es von dieser Zeit an bis in die Gegenwart Synagogen in der ganzen Stadt, bis hin zu den Prinzeninseln.

Benjamin von Tudela, bedeutender jüdischer Reisender im Mittelalter, berichtete im Jahre 1176 von 2.555 Glaubensgenossen, die in Konstantinopel lebten.

Nach der Einnahme Konstantinopels durch die Osmanen im Jahr 1453 fanden Juden aus Ungarn und Frankreich eine neue Heimat im Osmanischen Reich. Ihnen folgten Vertriebene aus Sizilien und Saloniki.

Als Sultan Beyazit II. 1492 den aus Spanien verbannten Juden Asyl gewährte und 1497 den portugiesischen, setzte eine große Einwanderungswelle ins Osmanische Reich ein. Juden wurden mit der Zeit zu Beratern der Armee, zu Soldaten, Ministern sowie Ärzten am Hofe der Sultane und prägten zudem das Osmanische Reich gleichzeitig mit ihrem Wissen und Handwerk. Ihre Handelsbeziehungen dienten dem Wohle aller. Sie genossen ihre religiöse Freiheit und bildeten jüdische Gemeinden. Außerdem durften sie unter Auflage einer Sondersteuer Grundbesitz frei erwerben, so dass Istanbul bereits im 16. Jahrhundert über zahlreiche Synagogen und andere jüdische Bauten und Einrichtungen verfügte.

Zehn Jahre nach Ausrufung der Türkischen Republik fanden ab 1933 viele von den Nazis verfolgte Deutsche und Österreicher Schutz und eine neue Zukunft und ließen sich verstärkt in Istanbul nieder.

Die Zahl der Juden in der Türkei ist dennoch konstant rückläufig. Ende des 15. Jahrhunderts gab es 150.000, doch 500 Jahre später nur noch 100.000. Heute leben im ganzen Land gerade noch rund 23.000, die große Mehrheit davon, etwa 20.000, in Istanbul.

Die erste der vier großen Auswanderungswellen gab es nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, 1918, eine zweite nach der Staatsgründung Israels 1948. Dann nach den Progromen gegen Griechen und Armenier im Jahr 1955 und ein letztes Mal in der Zeit vor dem Militärputsch 1980.

Rund 97% der in der Stadt verbliebenen Juden sind Sepharden, die aus Spanien, Portugal, Italien, Griechenland, der Türkei, Nordafrika und dem Nahen Osten stammen. Nur rund 500 sind aschkenasische Juden aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, dem mittel-, nord- und osteuropäischen Raum.

Der gesetzliche Vertreter der türkischen Juden ist das Oberrabbinat mit Sitz in Istanbul. Etwa 80 Karäer, Nachkommen der Juden aus byzantinischer Zeit kennen die Autorität des Oberrabbiners nicht an und bilden eine autonome Gemeinschaft.

In der Stadt sind noch 20 der einst 40 jüdischen Gotteshäuser aktiv. Die Ahrida und Yanbol Synagogen sind die ältesten unter ihnen und seit dem 15. Jahrhundert ununterbrochen aktiv.

Um die Synagogen in Istanbul besuchen zu können, ist eine schriftliche Anmeldung beim Oberrabbinat und eine Besuchserlaubnis erforderlich. Am besten ist es diesen Vorgang möglichst einige Wochen vor dem geplanten Besuch per Kontaktformular, das Sie auf der Webseite des Oberrrabinats finden, zu erledigen. https://www.turkyahudileri.com/index.php/en/contact. Im Verlauf der Prozedur braucht es eine Fotokopie des Personalausweises oder Reisepasses. Diesen am Tag des Besuchs unbedingt mitbringen. Der Besuchstag und die Uhrzeit werden nach der Genehmigung zugeteilt.

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