Die Karäer (Karaim) sind einerseits eine jüdische Religionsgemeinschaft andererseits eine eigene Volksgruppe innerhalb der Turkvölker.
Sultan Mehmet II. ließ nach der Eroberung der Stadt 1453 eine große Anzahl von ihnen nach Istanbul bringen. Diese ließen sich im ehemals genuesischen Galata Viertel nieder. Während Herrschaft von Sultan Süleyman dem Prächtigen im 16. Jahrhundert erlebte die Gemeinde ihre Blütezeit. Im 17. Jahrhundert wanderten viele Karäer in die Krim aus.
Die verbliebenen etwa 80 Nachfahren dieser Ethnie erkennen das Oberrabbinat als Führungsinstitution nicht an und versammeln sich nur noch an Feiertagen und zu besonderen Anlässen in der Synagoge im Hasköy Viertel des Stadtteils Beyoğlu.
Eine außergewöhnliche Besonderheit ist, dass die Gläubigen beim Betreten der Synagoge die Schuhe ausziehen, ganz so wie es Muslime beim Betreten der Moschee praktizieren.