Die Neve Shalom Synagoge befindet sich in unmittelbarer Nähe des Galata Turms.
Sie ist nicht nur Istanbuls Hauptsynagoge der sephardischen Juden und Sitz des Istanbuler Oberrabbinats, sie ist auch das größte Gotteshaus der Juden in der Türkei.
Viele Hochzeiten, Beerdigungen und Bar Mitzvas (Religionsmündigkeit jüdischer Jugendlicher) sowie die Einweihung des Oberrabbiners finden hier regelmäßig statt.
Ihr Bau wurde in den 1930er Jahren angesichts der ständig wachsenden jüdischen Bevölkerung in Galata beschlossen und nach zweijähriger Bauzeit am 25. Mai 1951 fertiggestellt. Das Gebäude wurde auf dem Fundament einer sephardischen Synagoge aus dem 15. Jahrhundert errichtet und von den Architekten Elyo Ventura und Bernar Motola, die Ende der 1940er Jahre gerade ihr Architekturstudium an der Technischen Universität von Istanbul abgeschlossen hatten, entworfen. Sie ist somit ein Beispiel moderner Architektur aus der Frühzeit der Türkischen Republik.
In ihrer Kuppel hängt ein acht Tonnen schwerer Kronleuchter, die Fenster der Neve Shalom wurden an der Mimar-Sinan-Kunstakademie konzipiert und mit wertvollem Buntglas aus England angefertigt. Sie ist die einzige Synagoge am Goldenen Horn, die ein intaktes jüdisches Bad (Mikve) besitzt, das der Reinigung von ritueller Unreinheit durch Ablution dient.
Neve Shalom bedeutet „Oase des Friedens“. Doch der Frieden fand in den Jahren 1986 und 2003 ein jähes Ende, als hinterhältige Bombenanschäge auf das Gotteshaus verübt wurden.
Der erste Angriff erfolgte am Samstag, dem 6. September 1986, und 22 jüdische Bürger kamen während des Sabbat-Gebets ums Leben.
Der zweite Angriff wurde am Samstag, 15. November 2003, erneut während eines Sabbat-Gebets durchgeführt. Zwei Fahrzeuge vor den Synagogen Neve Shalom und Beth Israel in Şişli explodierten kurz hintereinander. Die Selbstmordanschläge verübte der türkischen El-Khaida Ableger „Ebu Hafsa el-Mısri Tugayları“. Bei den gewaltigen Detonationen starben 28 Menschen, unter ihnen sechs Juden, 17 Moslems und die Attentäter selbst. 240 Personen wurden zum Teil schwer verletzt.
Heute liegt die Synagoge versteckt hinter einer Betonmauer und ist von der Straße aus nicht zu sehen.
Die Räumlichkeiten des Jüdischen Museums der Türkei befinden sich ebenfalls hier.