Yanbol Synagoge in Istanbul in Turkey

Diese Synagoge am Anfang der Lavanta Sokak, in unmittelbarer Nähe der Ahrida-Synagoge, ist im Vorbeigehen sehr leicht zu übersehen, da sich ihre Fassade völlig in die Reihe kleiner, zweistöckiger Häuser einfügt.

Bei genauem Hinsehen entdeckt man jedoch eine hebräische Inschrift. Die bescheidene Fassade dieser kleinen Synagoge lässt nicht vermuten, dass sich dahinter eine der ältesten jüdischen Stätten Istanbuls verbirgt. Aus historischen Dokumenten geht hervor, dass hier bereits in byzantinischer Zeit eine Synagoge stand. Im Innenhof kann man noch die byzantinischen Mauerreste sehen. Die Yanbol-Synagoge ist nach der Stadt Yanbol in Mazedonien benannt: von hier kamen romaniotische Juden im Mittelalter nach Konstantinopel. Über die Jahrhunderte wurde die Synagoge viele Male umgebaut und mit einem eigentümlichen Holzgewölbe und einem L-förmigen Frauenbereich, der durch ein Holzgitter verdeckt wird, versehen.

Der Inschrift über dem Eingang zum Innenhof ist zu entnehmen, dass 1895 die letzte große Renovierung stattfand. Die Yanbol-Synagoge besitzt eine sehr ungewöhnliche, mit Lehmfarben bemalte Decke, vermutlich handelt es sich bei dem nur schwer erkennbaren Gemälde um ein Bild der Stadt Yanbol. Die kleine, tragbare Tewa (Kanzel, auf der die Tora gelesen wird) und der mit Perlmuttintarsien verzierte Tora-Schrein befinden sich in der Mitte des Raums.

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