Die Gründung des Bücherbasars geht bis ins 15. Jahrhundert zurück und war zugunsten der Theologischen Hochschulstudenten gedacht. Im 16. Jahrhundert dann wurde Istanbul für seine riesige Bücherauswahl regelrecht gerühmt.
Der Büchermarkt ist einer der ältesten Märkte der Stadt. Einst im Großen Basar, ist er an seinen heutigen Standort auf den Platz der Chartoprateia verlegt worden, der Bücher- und Schreibwarenmarkt zu Byzanz-Zeiten. Insgesamt 50 Läden voller Literatur und ca. 300 Angestellte gab es zu der Zeit auf diesem Basar. Nur wenige Meter südwestlich des Großen Basars liegt der auch gern genannte „Markt der Buchtantiquare“ und führt durch schmale Gassen bis zur Beyazıt Moschee. Ein kleiner Platz, auf dem sich ein Denkmal des Ibrahim Müteferrika (1674-1745) befindet, einem ungarischen Gelehrten, soll an die von ihm im Jahre 1726 in Istanbul eröffnete erste osmanische Druckerei erinnern. Das war damals sehr aufsehenerregend, denn bis dahin durften nur Handschriften verkauft werden. Das erste gedruckte Buch erschien drei Jahre später.
Türkische und internationale Literatur gebraucht und neu, Bildbände sowie Kalligraphien und religiöse Schriften werden hier angeboten. Auch Miniaturen und Fachliteratur gehören zur Auswahl. Wer sich hier Zeit lässt, kann manche interessante und freudige Entdeckung machen.
Der im 17. Jahrhundert lebende Antoine Galland zum Beispiel, Schriftsteller und Dolmetscher des französischen Konsulats, schenkte dem König von Frankreich ein Buch mit Miniaturen, welches er von hier erworben hatte. Dieses Buch wird heute in der Bibliotheque Nationale von Paris ausgestellt.
Foto: J. Brew
Die Basare Istanbul
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