Errichtet wurde die Chora Kirche in den Jahren 527-75 auf der Anhöhe des sechsten Stadthügels im heutigen Stadtteil Edirnekapi. Sie ist eine ehemalige byzantinische Kirche, deren Mosaiken und Fresken im Stil der palaiologischen Renaissance zu den weltweit bedeutendsten und aufwendigsten Sakralzyklen zählen.
Schon im 5. Jahrhundert soll außerhalb der Stadtmauern, die Kaiser Konstantin der Große im 4. Jahrhundert um seine neue Reichsresidenz errichten ließ, eine Kapelle namens Chora aus Kaiser Justinians Zeit gestanden haben, was auf griechisch „freies Land“ heißt und ihre Namensgebung erklärt. Als unter Kaiser Theodosius II. dann die Theodosianische Landmauer entstand und weiter nach Westen verlegt wurde, behielt sie ihren Namen trotz Einzug ins Stadtgebiet bei. Die symbolische Bedeutung ist an den Inschriften in der Kirche, auf welchen Christus als „Land der Lebenden“ und Maria als „Land des Unendlichen“ bezeichnet werden, zu erkennen.
Die Chora Kirche in ihrer heutigen Konstruktion stammt allerdings erst aus dem späten 11. Jahrhundert. In den Jahren 1077-81 wurde sie von Maria Doukania, der Schwiegermutter des Kaisers Alexios I., in einer damals sehr beliebten Architektur, bei der es sich wahrscheinlich um eine Vier-Säulen-Kirche handelte, gestiftet. Im frühen 12. Jahrhundert wurde die Kirche vom Enkel der Gründerin, Isaak Komnenos, dem dritten Sohn Alexios‘ I. aufwendig umgebaut und erst zwei Jahrhunderte später entstand das fast verfallene Bauwerk als Chora Kirche wie wir sie heute kennen. Diese grundlegenden Restaurations- und Ausbauarbeiten leitete Theodoros Metochites, Kanzler und erster Schatzmeister unter Andronikos II. Palaiologos, in den Jahren 1315-21. Die dabei entstandene Ausschmückung mit umfangreichen Bilderzyklen und Mosaiken, welche aus der selben Zeit wie die der Fethiye Moschee stammen, spiegeln beispielhaft die Renaissance der Palaiologen wider. Es handelt sich hierbei um die prächtigsten byzantinischen Kirchenmosaiken, die in Istanbul noch zu sehen sind.
Nach der Eroberung Istanbuls wurde die Chora Kirche 1511 vom osmanischen Großwesir Atik Ali Paşa in eine Moschee umfunktioniert und erhielt dabei ihren türkischen Namen „Kariye Camii“. Die Fresken und Mosaiken wurden aufgrund des Bilderverbots im Islam übertüncht und mit Ruß bedeckt. Andere brachen bei häufigen Erdbeben von den Wänden.
1948 organisierten Thomas Whittemore und Paul A. Underwood ein vom amerikanischen Institut für Byzantinik und dem Dumbarton Oaks Center für byzantinische Studien gesponsertes Restaurierungsprogramm. Dies gab ihre Umwandlung in ein Museum frei, das absolut lohnenswert ist zu besichtigen. Das Juwel spätbyzantinischer Mosaikkunst und Freskenmalerei befindet sich auf einem Areal umgeben von alten osmanischen Holzhäusern.
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