In einer aus Holz gebauten Ufervilla (Yalı) im Stadtteil Sarıyer befindet sich dieses private Museum vom Großindustriellen Vehbi Koç in Andenken an seine Frau.
Die Ausstellung umfasst eine breitgefächerte Sammlung aus eindrucksvollen Antiken und Keramiken, darunter archäologische Funde aus den Jahren 6000 v. Chr., osmanisches Kunsthandwerk, die einen Eindruck von gehobener Lebensweise wiederspiegeln und eine interessante ethnographische Abteilung.
Das Sadberk Hanım Museum ist in zwei separaten Gebäuden untergebracht. Das Hauptgebäude ist im 19. Jahrhundert erbaut worden. Es ist dreistöckig und lehnt sich in seinem Stil an die damalige traditionelle Architektur an. 1950 wurde das Haus seitens der Koç Familie gekauft und bis zu seiner Umwandlung in ein Museum als privates Sommerhaus verwendet. Nach zweijähriger Restaurierung öffnete es am 14. Oktober 1980 erstmals seine Türen der Öffentlichkeit. Bereits beim Eintreten erwartet den Besucher ein Anblick von zauberhaften Stuckwerken, die an römische Architektur erinnern, hölzerne Treppen und von Hand gezeichnete ausgemalte Marmornachahmungen an den Wänden. Die mittleren Hauptsäle der ersten und zweiten Etage sowie die vom Saal aus zu erreichenden nebenliegenden Räume werden als Ausstellungsräume verwendet. Im Dachgeschoss befindet sich neben Arbeitsräumen auch eine Bücherei. Das Museum erweiterte sich einige Jahre später. So wurde neben dem Hauptgebäude eine weitere Holzvilla restauriert, die vermutlich aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts stammt. Das Projekt nahm zwei Jahre in Anspruch. In diesem Gebäude liegt das Hauptmerk auf vorislamischen archäologischen Werken. Diese sind in chronologischer Reihenfolge aufgestellt. Aufgrund der modernen Museumsführung wurde es im Jahre 1988 auch mit dem „Europa Nostra“ Preis ausgezeichnet. Hier spricht wirklich ein modernes Museumsambiente für sich.