Die Lage ist einzigartig. Direkt am Ufer des Goldenen Horns umgeben vom damals noch engen Bewuchs der Espen reflektierten ihre Bilder in den zahlreich angebrachten Spiegeln an den Außenwänden des Gebäudes.
So erhielt dieser Sommerpalast seinen bedeutungsvollen Namen „Aynalıkavak“ – was übersetzt „Spiegelespe“ heißt.
Das Thema Musik spielt im Aynalı Kavak Palast eine sehr zentrale Rolle. Hier wurde regelrecht türkische Musikgeschichte geschrieben. Der damalige Schlossherr, Sultan Selim III., galt als bedeutender Musikkenner und war berühmt für seine eigenen Werke. Er sorgte dafür, dass der Palast seit den Anfängen des 19. Jahrhunderts Treffpunkt für Musiker und Komponisten aus dem ganzen Land wurde.
Noch heute wird diese Tradition von der Museumsleitung fortgesetzt. Im Garten des Schlosses finden während der Sommermonate noch immer regelmäßig Konzerte statt, bei denen man einen beeindruckenden Einblick in die türkische Klassik bekommt. Auch die Originalinstrumente aus dem Museum kommen bei dem ein oder anderen Stück zum Einsatz. Inzwischen haben die Aynali Kavak Schlosskonzerte einen weltweit beachtlichen Ruf erworben. Für Musikliebhaber also ein Muss!
Schon beim Betreten des Palastes wird man regelrecht in eine Zeitreise versetzt. Über die Veranda kommt man in den prunkvollen Empfangsraum. Im unteren der beiden Geschosse befindet sich das Museum mit der beeindruckenden Sammlung alter türkischer Musikinstrumente. Die unzähligen zum Meer ausgerichteten riesigen Fenster und die hohe Kuppel fallen sofort ins Auge. Die blauen Wände sind geschmückt mit goldenen Inschriften. Die damals berühmten türkischen Dichter Scheich Galip und Enduruni Fazıl brachten dort ihre Lobgedichte für den Sultan an. Diese besonderen Handschriften verleihen dem Palast seine einzigartige Note.
Foto: Aydin Sertbas
Schlösser & Palaste
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