Ihr Name ist von besonderer Bedeutung: Hagia Sophia – Die Heilige Weisheit. Sie gehört zu den herausragenden Bauwerken der Spätantike und erlebte fast die gesamte Geschichte Konstantinopels. Die Hagia Sophia wurde zum Symbol des Goldenen Zeitalters von Byzanz und der Stadt Istanbul.
Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen wurde die erste große Andacht am 3. Juni 1453 als Freitagsgebet mit dem Eroberer Fatih Sultan Mehmet abgehalten. Er stellte einen Fond bereit, um das Gebäude zu restaurieren und in eine Moschee umzuwandeln. Die Religionsänderung spiegelt sich in der über 500 jährigen osmanisch beeinflussten Innenausstattung sowie am äußerlichen Komplex wieder. Errichtet wurden eine Gebetsnische nach Mekka, vier Minaretten, eine Zisterne, eine Medrese und ein Hof. Die osmanischen Sultane des 16. und 17. Jahrhunderts lehnten die Moscheen in den großen imperialen Külliyen an das bauliche Vorbild der Hagia Sophia an.
Im Jahre 1934, elf Jahre nach der Republikgründung der Türkei wurde die Hagia Sophia in ein Museum umgebaut. Seit dem 10. Juli 2020 ist der Status des berühmten Bauwerks und Wahrzeichens von Istanbul als Museum aufgehoben und dient nun wieder als Moschee. Sie steht, wie die Blaue Moschee auch, außerhalb der Gebetszeiten weiterhin ihren Besuchern zur Verfügung und ist von nun an sogar ohne Eintritt.
Am 24. Juli soll dort das erste Freitagsgebet stattfinden.